Gesundheitschecks für Führungskräfte: Nützlich oder Geldmacherei?
Klaus Koch, ein Experte im Bereich Gesundheitsinformation, äußert sich skeptisch zu den spezialisierten Gesundheitschecks, die von vielen Kliniken für Führungskräfte angeboten werden. Diese Programme kosten oft mehrere Tausend Euro und versprechen umfassende Untersuchungen über einen Tag hinweg. Aber ist ein solcher Gesundheitscheck tatsächlich sinnvoll?
Laut Koch gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Vorsorgeuntersuchungen mit nachgewiesenem medizinischen Nutzen. Diese sind jedoch Teil des regulären Angebots der gesetzlichen und privaten Krankenkassen und können ohne zusätzliche Kosten in Anspruch genommen werden. Dazu zählen beispielsweise die Krebsfrüherkennung bei Frauen und die Darmkrebsfrüherkennung für Männer und Frauen ab einem bestimmten Alter. Auch Männer über 65 können sich auf Risiken von Gefäßerkrankungen untersuchen lassen. All diese Untersuchungen sind nicht exklusiv für Führungskräfte und somit auch nicht Teil teurer Health-Check-Pakete.
Koch weist darauf hin, dass viele der angebotenen Zusatzuntersuchungen in diesen teuren Programmen oft nicht hilfreich, sondern sogar problematisch sein können. In vielen Fällen gibt es Fehlalarmierungen, wo vermeintlich besorgniserregende Befunde gefunden werden, die sich später als harmlos herausstellen. Dies führt nicht nur zu unnötigem Stress für die Betroffenen, sondern belastet auch die ohnehin schon überlasteten Gesundheitssysteme.
Ein weiterer Aspekt, den Koch betont, ist der Einfluss des Marketings auf diese Gesundheitscheck-Programme. Viele Menschen lassen sich durch die ansprechende Präsentation und die Versprechungen einer besseren Gesundheit blenden, obwohl oft kein starker medizinischer Nachweis für den Nutzen dieser Untersuchungen vorliegt. Zu guter Letzt hebt Koch hervor, dass diese Check-ups nicht die zugrunde liegenden Ursachen für Stress und andere gesundheitliche Probleme angehen. Sie liefern möglicherweise nur Hinweise auf Folgen eines stressreichen Lebens, ohne jedoch Lösungen zur Stressbewältigung zu bieten.
Zusammenfassung
- Klaus Koch kritisiert die hohen Kosten und den Nutzen teurer Gesundheitschecks, die oft nur Standarduntersuchungen anbieten.
- Falsch-positive Befunde können zu unnötigem Stress und zusätzlichen Belastungen für das Gesundheitssystem führen.
- Viele Angebote sind stärker durch Marketing als durch medizinische Evidenz geprägt und behandeln nicht die Ursachen von Stress.
Was Vertriebsprofis wissen sollten
Vertriebsprofis sollten sich intensiv mit der Thematik der Gesundheitschecks auseinandersetzen, insbesondere wenn sie Produkte oder Dienstleistungen im Gesundheitsbereich anbieten. Es ist entscheidend, die tatsächlichen Nutzen und Kosten dieser Leistungen zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Ein fundiertes Wissen über den Unterschied zwischen wirklicher Gesundheitsversorgung und kommerziellen Angeboten kann Vertriebsmitarbeitern dabei helfen, ihren Kunden echte Mehrwerte zu bieten. Zudem sollten sie in der Lage sein, fundierte Fragen zu stellen und Informationen kritisch zu bewerten, um den Klienten ausreichend aufzuklären und mögliche Fehlentscheidungen zu vermeiden.
Thomas Unger – Vertriebsprofi mit Technikverstand
Tel. +49 6171 587 227
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag „Check-ups finden nicht die Ursache von Stress“
Quelle: Impulse




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