Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz für den Mittelstand
Die Diskussion um Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren rasant an Bedeutung gewonnen. Trotz dessen zeigen Studien, dass viele mittelständische Unternehmen in Deutschland zögern, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Laut einer Untersuchung des ifo-Instituts in München investieren Unternehmen in Deutschland strukturell weniger in Forschung und Entwicklung, insbesondere im Bereich Hightech-Industrien wie KI, im Vergleich zu Ländern wie den USA. Diese zurückhaltende Investitionsbereitschaft sollte Anlass zur Besorgnis geben, insbesondere in Zeiten, in denen bestehende Geschäftsmodelle unter Druck stehen.
Ein zentrales Problem ist die kulturelle Einstellung der Unternehmen. Viele deutsche Mittelständler sind es gewohnt, in einer iterativen Weise Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln. Der Gedanke, disruptive Technologien zu adaptieren und Innovationen von außen zu integrieren, verursacht häufig Berührungsängste. Das „Not invented here“-Syndrom ist dabei ein entscheidender Hemmschuh: Viele Unternehmen scheuen sich davor, Lösungen von außerhalb ihrer eigenen Organisation zu akzeptieren. Dies kann für die Unternehmen gefährlich sein, denn in einem sich rasch verändernden Marktumfeld ist es unerlässlich, offen für externe Innovationen zu sein, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Gerade in Krisenzeiten, wie aktuell in der Autobranche oder im Maschinenbau, könnte der Anreiz zur Implementierung von KI hoch sein. Dennoch wird häufig abgewartet, da die Unsicherheiten im Umgang mit dieser Technologie viele Führungskräfte zögern lassen. Es herrscht ein Gefühl der „Liminalität“, ein Schwebezustand zwischen der Vergangenheit und der ungewissen Zukunft. Unternehmen müssen sich darüber Gedanken machen, wie sie ihre bestehenden Geschäftsmodelle anpassen können, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Umdenken ist für viele erforderlich, um die Entscheidung für KI-Investitionen aktiv anzugehen und nicht darauf zu warten, dass sich die Umstände von selbst ändern.
Das Beispiel aus der Kreditvergabe illustriert dies eindrucksvoll: Mithilfe von KI können Prozesse so automatisiert werden, dass auch kleinere Kreditvolumina regenerierbar werden – dies verändert grundlegend den adressierbaren Markt. Dies gilt ebenso für Vertriebsprozesse, bei denen KI es ermöglicht, auch kleinere Accounts profitabel zu bedienen. Diese transformative Fähigkeit von KI kann entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen sein und stellt einen großen Wettbewerbsvorteil dar.
Zusammenfassung
– Unternehmen in Deutschland investieren strukturell weniger in Hochtechnologie wie KI, was Anlass zur Sorge gibt.
– Kulturelle Hürden und das „Not invented here“-Syndrom hindern Mittelständler an der Nutzung neuer Technologien.
– Der Einsatz von KI kann Geschäftsmodelle transformieren und neue Märkte erschließen, was für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend ist.
Was Vertriebsprofis wissen sollten
Vertriebsprofis sollten die Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance betrachten. Die Transformation, die KI ermöglicht, bietet immense Potenziale in der Optimierung von Verkaufsprozessen und der Ansprache bislang unerreichbarer Zielgruppen. Es ist entscheidend, sich mit den Möglichkeiten von KI auseinanderzusetzen und aktiv in die Integration dieser Technologien zu investieren.
Vertriebsleiter müssen einen klaren Plan entwickeln und einen transparenten Prozess schaffen, um Ängste im Team abzubauen und das Potenzial von KI zu verdeutlichen. Der Fokus sollte darauf liegen, eine Kultur der Offenheit und Weiterbildung zu fördern. Die Beschäftigten müssen nicht nur verstehen, wie KI funktioniert, sondern auch, wie sie diese Technologie in ihren täglichen Arbeitsabläufen nutzen können.
Ein bewusster, schrittweiser Ansatz – beginnend mit einfachen Anwendungsfällen, gefolgt von iterativem Lernen und größer angelegten Projekten – ist der Schlüssel zum Erfolg. Denn wenn Unternehmen die Integration von KI als Teil ihrer Geschäftsstrategien verankern, sichern sie ihrer Zukunft und umgehen die Gefahr, von der Konkurrenz, die diese Technologien effektiv nutzt, überholt zu werden.
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag „Wer es allein probiert, ist zum Scheitern verurteilt“
Quelle: Impulse
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