Worum geht es?
Im Vorfeld spricht die Psychologin und Psychotherapeutin Nora Dietrich über das Phänomen des organisationalen Burnouts – ein Zustand, in dem nicht einzelne Mitarbeiter, sondern die gesamte Organisation unter chronischem Stress leidet und ihre Produktivität und Kreativität beeinträchtigt wird. Sie stellt dar, dass Firmen unter Stress ähnliche Verhaltensmuster aufweisen können wie Einzelpersonen, darunter sozialer Rückzug, Angst getriebene Entscheidungen und ein Fokus auf das bloße „Durchhalten“ anstelle von Innovation und Langzeitstrategie.
Dietrich erklärt, dass organisationales Burnout durch eine Mischung aus internen und externen Faktoren hervorgerufen werden kann, wobei kritisch ist, wenn die Aufmerksamkeit stärker auf kurzfristige Erfolge und Leistung anstelle von Werten, Kultur und langfristige Zielsetzungen gerichtet wird. In Klartext bedeutet das, dass die Arbeitskultur einer Organisation, ihre Werte und das Fehlen von adäquaten Stressbewältigungsmechanismen ebenso für das Burnout verantwortlich sein können, wie externe Faktoren wie Branchenkrisen.
Die Lösung liegt nach Nora Dietrich in der Reflexion und Analyse der internen Arbeitsprozesse und Werte, um das Unternehmen aus dem reaktiven Modus herauszuholen. Oftmals ist jedoch externe Hilfe notwendig, um die Reflexionsfähigkeit der Organisation zu erhöhen und Prozesse zu optimieren.
Zusammenfassung
- Organisationen können unter Burnout leiden, ähnlich wie Einzelpersonen, was zu Lethargie, Angst Getriebenen Entscheidungen und einem Fokus auf kurzfristige Erfolge führt.
- Organisationales Burnout kann durch eine Mischung aus internen und externen Faktoren verursacht werden, einschließlich der Arbeitskultur, der Werte der Organisation und einer Fokussierung auf Leistung.
- Lösungen umfassen die Reflexion und Analyse der internen Arbeitsprozesse und Werte, oft mit Hilfe von außen, um aus dem reaktiven Modus herauszukommen und die Organisation als Ganzes zu heilen.
Was Vertriebsprofis wissen sollten
Aus Sicht eines Vertriebsexperten ist es wichtig zu erkennen, wann das eigene Unternehmen Anzeichen eines organisationalen Burnouts zeigt. Dies kann sich in Form von einer erhöhten Konkurrenzorientierung, Verlust von Innovationskraft, einer Verkürzung der Planungshorizonte oder einer Verschärfung des Umgangstons mit den Mitarbeitenden äußern. Es ist stets anzustreben, eine Balance zwischen kurzfristiger Leistungserzielung und der Wahrung der Werte und Kultur des Unternehmens zu finden.
Hierzu ist es notwendig, regelmäßige Reflexion und Analyse der Arbeitsprozesse und internen Strukturen durchzuführen. Oft kann hierbei externe Hilfe von Vorteil sein, um den Zustand der Organisation objektiv zu bewerten und geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ein bewusster Umgang mit Stressfaktoren und eine langfristige, werteorientierte Unternehmensstrategie können hierbei helfen, einem organisationalen Burnout vorzubeugen.
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Das passiert, wenn Firmen durch zu viel Stress ausbrennen
Quelle: impulse
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