Umgang mit aufmüpfigen Mitarbeitern: Tipps für Führungskräfte
In der modernen Arbeitswelt kommt es häufig vor, dass Mitarbeiter die Autorität ihrer Vorgesetzten in Frage stellen. Kommentare wie „Wie der es zum Chef gebracht hat, weiß ich auch nicht …“ oder „Weiß der eigentlich, was er tut?“ sind dabei oftmals nur die Spitze des Eisbergs. Laut Business-Coach Antje Klimek sind solche Verhaltensweisen jedoch meist nicht auf die Führungsqualitäten der Chefs zurückzuführen, sondern manchmal das Resultat persönlicher Erfahrungen der Mitarbeiter.
Der Aufbau einer respektvollen Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist entscheidend für ein erfolgreiches Arbeitsumfeld. Klimek betont, dass in fast 95 Prozent der Fälle die Mitarbeiter nicht einmal den neuen Vorgesetzten ablehnen, sondern vergangene Erfahrungen auf den aktuellen Job übertragen. Negative Erlebnisse mit vorherigen Chefs können dazu führen, dass Angestellte ihrem neuen Vorgesetzten skeptisch gegenüberstehen und dessen Autorität nicht anerkennen.
Die Gründe für solches Verhalten sind vielfältig und reichen von Empfindungen des Übergangenwerdens bis hin zu ungerechtfertigten Vorurteilen. Ein Vorgesetzter sollte sich daher nicht nur auf die eigene Rolle konzentrieren, sondern auch aktiv nach möglichen Ursachen für das Verhalten seiner Mitarbeiter suchen. Nur so lässt sich eine nachhaltige Lösung finden.
Der Autoritätsverlust kann allerdings auch einen realen Bezug zur Führungskraft haben. In den verbleibenden fünf Prozent der Fälle sind es tatsächlich das Verhalten oder die Kommunikation der Führungskraft, die bei den Mitarbeitern negative Reaktionen hervorrufen. Dies muss nicht immer absichtlich geschehen. Oft sind Führungskräfte sich nicht bewusst, wie ihr Verhalten auf ihre Mitarbeiter wirkt. Es ist daher wichtig, solche Situationen ernst zu nehmen und an der eigenen Kommunikations- und Führungsstrategie zu arbeiten.
Ein weiteres Zeichen für den Verlust der Autorität ist versteckter Widerstand, der sich in subtilen Verhaltensweisen äußern kann. Dazu zählen unter anderem unpünktliches Erscheinen zu Besprechungen oder auch abfällige Bemerkungen in Anwesenheit anderer Mitarbeiter. Solches Verhalten kann dazu führen, dass sich die Flurfunk-Gerüchte ausbreiten und das Teamgrade in ein negatives Licht gerückt wird.
Um den Respekt zurückzugewinnen, haben Chefs verschiedene Möglichkeiten. Zu den effektivsten Strategien zählt die souveräne Reaktion auf Störungen während Besprechungen. Dies kann erreicht werden, indem die Führungskraft Anfragen eines Mitarbeiters freundlich beantwortet, um dann anschließend die eigene Position klarzustellen. Auch das Einzelgespräch mit der fraglichen Person ist fundamental. Ein solches Gespräch sollte sich auf die zukünftige Zusammenarbeit fokussieren, anstatt auf frühere Konflikte. Oft hilft es, den Mitarbeiter zu fragen, welche Veränderungen er sich vorstellt, um das Arbeitsverhältnis zu verbessern.
Gerade bei einem Kollektiv von Mitarbeitern, die die Autorität der Führungskraft in Frage stellen, kann es hilfreich sein, zunächst den Anführer der Gruppe zu identifizieren. Ein offenes Gespräch mit dieser Person kann viele Probleme ans Licht bringen und zur Verbesserung der Teamdynamik führen. Klimek rät dazu, in solchen Situationen gelassen zu bleiben. Wichtige Grundsätze sind: „Nimm es nicht persönlich“ und „Nimm dich selbst nicht so wichtig“.
Zusammenfassung
- Bei 95 Prozent der Fälle liegt das Problem nicht an der Führungskraft, sondern an den Erfahrungen der Mitarbeiter.
- Schwierigkeiten in der Kommunikation und Verhaltensweisen können zum Verlust der Autorität führen.
- Souveränes Handeln und Einzelgespräche sind Schlüsselstrategien, um Respekt zurückzugewinnen.
Was Vertriebsprofis wissen sollten
Führungskräfte, insbesondere im Vertrieb, sollten sich intensiv mit der Wahrnehmung ihrer Autorität auseinandersetzen. Ein respektvolles und offenes Arbeitsumfeld ist entscheidend, um das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen. Die Fähigkeit, mit aufmüpfigen Mitarbeitern umzugehen, ist nicht nur eine Frage der Führungsstärke, sondern auch von Kommunikationsgeschick und Empathie. Es ist wichtig, aktiv zuzuhören und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erkennen. Ein proaktiver Ansatz in der Kommunikation und bei der Konfliktlösung kann dazu beitragen, das Team zu stärken und die Grundlagen für eine produktive Zusammenarbeit zu legen. Indem Vertriebsprofis sich mit diesen Themen beschäftigen, verbessern sie nicht nur ihre eigene Position, sondern fördern auch das Gesamtklima im Team.
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Kein Bock auf Autorität? So gehst du mit aufmüpfigen Mitarbeitern um
Quelle: Impulse
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